Schneebälle haben ihre Bahn gezogen, die Wände von Nebengebäuden ebenso wie Vettern und Basen besternt und Hüte in den frischen Wind vom Delaware geschleudert - nun schafft man die Schlitten unter Dach, trocknet und fettet sorglich ihre Kufen, stellt Schuhe im hinteren Flur ab und fällt strümpfig in die große Küche ein, die von früh an in planvollem Aufruhr, untermalt vom Deckelgeklirr verschiedener Pfannen und Schmortöpfe, duftend von Küchengewürz, geschälten Früchten, Nierenfett, erhitztem Zucker - und nachdem die Kinder, in fortwährender Unrast, zum rhythmischen Geklatsch von Teig und Löffel, alles Erdenkliche erschmeichelt und stiebitzt, begeben sie sich, wie den ganzen verschneiten Advent lang an jedem Nachmittag, in ein behagliches Zimmer im hinteren Teil des Hauses, das schon seit Jahren ihrem unbekümmerten Ansturm überlassen.
So beginnt Pynchon's gerade ins Deutsche übertragene Roman 'Mason & Dixon'. Erzählt wird die Geschichte vom Astronomen Mason und dem Landvermesser Dixon, den beiden Engländern, die in den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts die Grenze zwischen Maryland und Pennsylvania , zwischen Südstaaten und Nordstaaten, zwischen Sklaverei und Freiheit vermessen haben....
Zwei Kritiken finden sich in der taz und der ZEIT [Leider funktionieren beide Links derzeit nicht]. Bei Rowohlt gibt es ebenfalls einige Infos. Ausführlicher ist Henry Holt and Company, Verleger der amerikanischen Originalausgabe. Die ultimative Mason & Dixon - Seite findet sich jedoch hier: www.hyperarts.com/pynchon/mason-dixon/masondixon-f.html.

Eine gute Einführung in die Problematik der Längengradbestimmung im 18. Jahrhundert bietet Dava Sobel's Buch 'Längengrad' (ISBN 3-442-72318-3).

Außer seinen Büchern gibt es kaum ein Lebenszeichen von Pynchon. Eines der wenigen Fotos stammt aus den 50'ern.

Thomas Pynchon


Hierzu der Spiegel: Pynchon gibt Telefoninterview. Mit einem speziellen Plug-In läßt sich ein Streaming-Video von CNN betrachten.

Die anderen Bücher: Weitere Links zu Pynchon-Sites:
Enjoy!
Nach Westen reisen, ...., im nämlichen Sinne wie die Sonne, heißt denn auch leben, Kinder aufziehen, älter werden und sterben, fortgetragen vom Strom des Tages - sich nach Osten wenden dagegen bedeutet Zeit und Alter widerstehen, gegen den Wind arbeiten, immerzu die Morgendämmerung suchen, ja sogar, wer weiß, dem Tod trotzen.

Mason & Dixon, Seite 351



Donnerstag, 23. März 2000 20:24:11

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